Wie aus den ersten Ausbildungsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit (BA) für das Jahr 2021 hervorgeht, wurden für Januar über alle Berufe hinweg 32.400 Ausbildungsstellen weniger gemeldet als im Vorjahresmonat. Ein positives Bild zeichnet die Statistik hingegen im Einzelhandel.

Laut BA führt der Handel das Ausbildungsplatzangebot mit seinen beiden Kernberufen an und baut es im Vergleich zum Januar 2020 sogar aus. Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt vor pauschalisierenden Negativaussagen zur Entwicklung des Lehrstellenangebots und weist auf den anhaltenden Bedarf an Fachkräften im Handel hin.

„Der Einzelhandel ist auch und gerade in diesen herausfordernden Zeiten eine sichere und verlässliche Ausbildungsbranche. Das unterstreichen die Daten der Bundesagentur für Arbeit deutlich“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Handel biete jungen Menschen ein umfassendes und vielfältiges Angebot an Ausbildungsplätzen und gute Aufstiegschancen. Umso bedauerlicher sei, dass zuletzt häufig pauschal von einer allgemeinen Lehrstellen-Krise oder einem Negativtrend beim Lehrstellenangebot gesprochen werde. „Diese Aussagen senden falsche Signale an Schüler und Eltern, die weitreichende Folgen für die Wirtschaft haben können. Im Handel gibt es keine Lehrstellen-Krise, sondern mehr Ausbildungsplätze als im Januar des Vorjahres“, so Genth weiter. Werde verkündet, Wirtschaftsunternehmen hätten aktuell kein oder nur ein eingeschränktes Ausbildungsangebot, wirke dies abschreckend. Dabei müsse der Fachkräftebedarf unbedingt gedeckt werden. „In den vergangenen Monaten ist die klassische Berufsorientierung über Ausbildungsmessen, Praktika und an Schulen ausgefallen. Klare und korrekte Botschaften zum großen Ausbildungsangebot im Handel sind daher wichtiger denn je“, betont Genth.

Die BA verzeichnete im Januar 2021 für die Ausbildung Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel ein Plus von 2,7 Prozent mit knapp 26.000 angebotenen Ausbildungsstellen. Die zweijährige Ausbildung Verkäufer/Verkäuferin rangiert mit mehr als 17.000 angebotenen Ausbildungsstellen auf dem zweiten Platz, ein Plus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt stellt der Einzelhandel alleine mit diesen beiden Berufen zwölf Prozent aller angebotenen Ausbildungsstellen. Unter den ersten zehn der Berufe sind im Januar 2021 erstmals auch die sogenannten Abiturientenprogramme des Handels, die Hochschulzugangsberechtigten eine sehr gute Alternative zum Studium bieten. Teilnehmer des kombinierten Qualifizierungsprogrammes können innerhalb von drei Jahren bis zu drei Abschlüsse erreichen. Darüber hinaus bieten die Handelsunternehmen Ausbildungsstellen in über 60 weiteren Berufen sowie duale Studiengänge an.

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